Historisches
Ramsen wird 846 im Zusammenhang mit Berslingen erwähnt als Ausstellungsort einer Urkunde. Es hiess damals "Ramesheim". Dieser Name wechselte im Verlauf der Zeit: Ramshain, Raheim, Rampsen. Gründer des Dorfes sagenhaft alemannisch, vermutlich Rames oder Ramo, kommt von Hrabano, germ. = der Rabe, das geheiligte Tier des Wodan.
Chronologischer Abriss
900-500 v.Chr. | Hallstattleute. Hügelgräber im Schüppel, beim Zollamt (Moskau) und im Sankert. |
400-600 n.Chr. | Besiedlung durch die Alemannen, Funde südöstlich der reformierten Kirche (Ortsadelsgrab) und am nördlichen Dorfausgang (alemannische Gräber). |
846 | Erstnennung. Graf Liuthold schenkt dem Kloster St. Gallen u. a. eine Hube zu Berslingen. Beurkundung findet statt in "Rammesheim". |
1311 | Die Herren von Rosenegg haben Rechte in Ramsen. |
1465 | Österreich erwirbt die Grafschaft über Ramsen. Die niedere Gerichtsbarkeit bleibt den Hohenklingern. Besiedlung durch die Alemannen, Funde südöstlich der reformierten Kirche (Ortsadels-Grab) und am nördlichen Dorfausgang (alemannische Gräber). |
1499 | Schwabenkrieg: Das Dorf wird von den Eidgenossen mehrmals geplündert. |
1539 | Die Herren von Klingenberg verkaufen die niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf und die Höfe Biberach, Wilen, Wiesholz und Hofenacker an Stein. |
1540-43 | Reformation in Ramsen von Stein aus, von Österreich angefochten. In der Folge immer wieder aufflackernde Auseinandersetzungen zwischen Stein (das mit Zürich verbunden war) und Österreich. |
1633 | 30 jähriger Krieg: Kaiserliche Truppen plündern die Bevölkerung. Später durchziehen Schweden das Dorf. |
1653 | Ramsen zählt 273 Einwohner, 164 "unkatholische" und 109 "katholische". |
1678-81 | Hexenprozess gegen die Ramserin Agathe Hummler, die in Stockach (Landgericht) angeklagt, gefoltert und verbrannt wird. |
1700 | Zürich schreibt wegen "Rambserischer Händel" an den König von England, an Frankreich, Holland, Brandenburg und Hessen/Kassel, weil Österreich drohte, das Dorf einzulösen. Stein lässt die Ramser vorsichtshalber den Treueid schwören und ihnen den zugehörigen Trunk reichen. |
1760 | Österreich fordert neue Steuern |
1770 | Nach langwierigen Verhandlungen durch Zunftmeister Heinrich Ott aus Zürich verkauft Österreich sämtliche Rechte über Ramsen und Dörflingen an Zürich für 150 000 Gulden. Im Vertrag wird die katholische Religion in Ramsen dem Schutz des Standes Zürich empfohlen. |
1798 | Französische Truppen besetzen Ramsen. Freiheitsbaum. |
1799 | Österreichische Truppen besetzen das Dorf, 490 Mann und 900 Pferde müssen untergebracht werden. Später kommen Russen in die Gegend (Flurnamen Moskau und Petersburg). Ramsen leistet insgesamt rund 90 000 Gulden an Kriegskosten, Fuhrleistungen und Requisitionen. |
1873 | Gründung der Spar- und Leihkasse. |
1874-75 | Eröffnung der Realschule. |
1886 | Einweihung der Wasserversorgung . |
1902-1903 | Biberkorrektion. |
1909 | Einrichtung des elektrischen Lichtes. |
1933-39 | Politische Flüchtlinge aus Deutschland, vor allem Juden. |
1941-46 | Güterzusammenlegung |
1945 | Gegen Ende des 2. Weltkrieges überschreiten lange Flüchtlings-Kolonnen, Fremdarbeiter und Verschleppte die Grenze. Vor den heranrückenden Franzosen sucht die Bevölkerung von Arlen und Rielasingen, z.T. auch von Singen, Zuflucht in Ramsen. Frauen und Kinder übernachten in beiden Kirchen. |
1946 | 1100-Jahrfeier |
1958 | Neubau des Bürgerheims als Ersatz des alten "Armenhauses". |
1963 | Beschluss zum Bau von Turnhalle, Aula und Schwimmbad. |
1966 | Aufhebung der Sparkasse und Übergabe an die Schaffhauser Kantonalbank nach Veruntreuungen durch den Bankverwalter. |
1969 | Feier 100 Jahre Realschule. |
1970 | Jubiläum: Ramsen 200 Jahre eidgenössisch. |
1983 | Einweihung des Schulhauses "Wisli" . |
1993 | Beschluss zum Umbau und zur Erweiterung des Alterswohnheims. |
1996 | Ramsen feiert 1150 Jahre "z'Ramse dihomm". |
1999 | Bau des Doppelkindergartens. |
2000 | Sanierung und Erweiterung der Wasserversorgung. |
2003 | Einweihung des Erweiterungsbaus des Schulhauses "Wisli". |